Wie du negative Gefühle loslassen kannst

Jeder von uns kennt sie: negative Gefühle, die uns täglich herausfordern und oft schwer zu bewältigen sind. Doch gibt es eine Methode, die einfach anzuwenden und äußerst wirksam ist: das Loslassen

Normalerweise wird auf negative Gefühlsregungen mit Ablenkung (Essen, Einkaufen, Fernsehen, …), Unterdrückung (Kontrolle oder Ignorieren) oder Abreaktion (Schreien, Poster schlagen, …) reagiert. Diese Methoden bringen meist nur kurzfristige Erleichterungen und stellen keine nachhaltige Lösung dar. Oft scheint es schwer, einer negativen Gefühlsspirale zu entkommen und nicht in chronischen Stress, Ängste oder weite gesundheitliche Risiken zu verfallen.

Warum wirkt das Loslassen anders und nachhaltig? Erstens ist es wichtig zu verstehen, dass negative Gefühle meist nur ein paar Minuten aktiv bleiben, wenn sie einfach nur beobachtet und losgelassen werden. Dafür wird gezielt die Situation vom Gefühl getrennt und versucht, das Gefühl bedingungslos zu akzeptieren und es nicht verändern zu wollen. Der wichtigste Aspekt des Loslassens ist, negative Gefühle bewusst wahrzunehmen und zu beobachten, wie sie sich im Körper anfühlen. Versuche festzustellen, wo das Gefühl in deinem Körper sitzt und welche Eigenschaften es hat. Ob es stärker wird, sich verändert oder abebbt. 

Der gesamte Prozess dauert meist nur ein paar Minuten und verläuft meist nach einem ähnlichen, sich wiederholenden Muster. Anfangs steigt die Intensität des Gefühls, um sich dann zu verändern und in andere Gefühle zu wandeln (z.B. aus Angst, wird Wut, Ärger, Ekel, Wut und wieder Angst) und klingt dann in Wellen ab. Am Ende des Prozesses macht sich eine spürbare Erleichterung und Entspannung im Körper breit. Bereits eine einmalige Anwendung führt zu spürbaren Verbesserungen. 

Wichtig zu verstehen ist, dass das Loslassen eine Fähigkeit ist, die ähnlich wie ein Muskel durch Wiederholung trainiert werden kann. Um Veränderungen zu erkennen und Fortschritte zu dokumentieren, ist es ratsam, ein Journal zu führen. 

Es kann hilfreich sein, das Loslassen als Spiel zu betrachten und es ohne Druck zu praktizieren. Auch kleine Gefühlsregungen können sofort im Alltag losgelassen werden, etwa beim Einkaufen oder Autofahren.

Das Loslassen ist eine Methode, die von vielen Menschen unterschätzt wird, da sie oft zu einfach erscheint. Doch wenn du lernst, negative Gefühle bewusst wahrzunehmen und zu akzeptieren, ohne sie zu verändern, wirst du eine positive Veränderung in deinem Leben erfahren. Eine empfehlenswerte Lektüre zu diesem Thema ist “Letting Go” von David R. Hawkins.

Übung: 

Nimm dir etwas Zeit, um ein negatives Gefühl, dass du gerade hast oder an das du dich erinnern kannst, loszulassen. Trenne dafür die Situation vom Gefühl und lass das Gefühl wie beschrieben los.